Früher, so vor 5 bis 10 Jahren, da war der deutscher Popmusikpreis Comet in gewisser Weise noch authentisch. Und was ist es heute? Die Plattenfirmen feiern sich selber ab, in bester Oscar- und MTV-Manier, mit schrecklich kreischenden Fans im Hintergrund. Wenn Sarah Connor zur "besten Künstlerin 2005" (verdammt, was hat die 2005 überhaupt rausgebracht, außer diese schlechte "Newlyweds"-Kopie) oder Tokio Hotel zu den "Newcomern 2005" (bei einem Song von nicht wirklich berauschender Qualitaet? Filip hat sich über deren Qualität ja schon vor einiger Zeit
ausgelassen) gewählt werden, dann muss einfach etwas falsch laufen. Aber das ist typisch, die "deutschsprachige Musik" (die anscheinend tollste Erfindung seit geschnittenem Brot, dabei wird Musik in genau diesem Stil seit mehr als 10 Jahren produziert, abseits des mainstream) ist wieder selbstbewusster geworden, und da meinen die Manager wahrscheinlich, bullshiten zu können, und selbst den ausgemachtesten Blödsinn hypen zu können. Und nebenbei wird auch gegen "illegale Downloads" gewettert, das ist natürlich "ganz böse", um die Söhne Mannheims zu zitieren.
Und leider funktioniert das Konzept aus Hype und Propaganda auch. Die Tokio-Hotel-Fans kreischen auf Zuruf. Arme Musikindustrie.