Saturday, May 9. 2009
Irgendwie kommt mir vor, seitdem ich aus Linz nach Berlin umgezogen bin, verändert sich in Linz alles zum Schlechteren. Gut, ich sehe da keinen kausalen Zusammenhang, nichtsdestotrotz betrübt es mich, wie irgendwie einfach alles, das ich von Berlin aus über Linz und Oberösterreich medial wahrnehme, schlechter wird.
Zuerst die Posse um den neuen Bischof von Linz: gut, betrifft mich als Denominationslosen überhaupt nicht, trotzdem: WTF?! Was haben solch engstirnige Leute in der Mitte der Gesellschaft zu tun? Wie kommt es, dass so einer gleich mal zwei Jahrhunderte verschläft?
Dann ein zweiter Vorfall, in den ich "virtuell" ebenfalls mit reingeraten bin: am 1. Mai hat es in Linz bei der Demonstration der KPÖ heftigste Polizeibrutalität gegeben, wie man sie in Linz noch nie gesehen hat. Wie ich da reingeraten bin? Ich hab (noch größtenteils unzensierte) Aufnahmen des "Zugriffs" gefunden, und diese spontan auf YouTube upgeloadet, denn ein YouTube-Video zu schauen ist doch etwas einfacher als sich ein .flv-File zu laden und möglicherweise VLC installieren zu müssen, um es ansehen zu können. Selbst der ORF hat kritisch darüber berichtet (insbesondere in dem Zusammenhang, dass die Arbeit des ORF behindert wurde), jedoch ebenfalls Maßnahmen getroffen, um die Prügelattack weniger brutal aussehen zu lassen. Immerhin hat das Video mehr als 25000 Views, von daher hoffe ich, zur allgemeinen Aufklärung und zur Information gegenüber der mittlerweile widerlegten Polizeipropaganda beigetragen zu haben. Dass nicht alles schlecht ist, zeigt, dass sich nach dem Vorfall spontan ein Bündnis gegen Polizeigewalt gebildet hat, ein wahrhaft gutes Zeichen, dass es so etwas wie eine Zivilgesellschaft in Oberösterreich gibt. Als die Nr.-1-Anlaufstelle für Informationen zu dem Thema hat sich übrigens das Blog von Andrea Mayer-Edoloeyi herauskristallisiert, das ich nur herzlichst weiterempfehlen kann.
Und dann noch die Kinderpornografieinternetzensursache. In Deutschland läuft die Diskussion ja derzeit ziemlich heiß, eine Herausgabe der Verträge zwischen deutschem BKA und Internetprovidern würde die nationale Sicherheit gefährden und außerdem das geistige Eigentum von BKA und Vertragspartnern verletzen, die Internetausdrucker rund um Zensursula zeigen sich beinhart und diffamieren jeden, der die für die Zensur von Kinderpornografie aufzubauende technische und organisatorische Infrastruktur als undemokratisch (weil keiner Gewaltentrennung unterliegend) und ineffektiv (wegschauen - und was anderes ist Zensur nicht - hilft keinem Missbrauchsopfer) kritisiert, als pädokriminell und Kinderpornobefürworter. Gut, das ist mal Stand der Dinge. Inwiefern diese Kampagne allerdings auch schon Auswirkungen auf die oberösterreichische Politik gehabt hat, zeigt Aaron Bruckmiller in seinem Blog auf. Dass ausgerechnet die von mir als Partei präferierten Grünen da mitmachen, betrübt mich umso mehr, sodass ich die Frage stellen muss: wer hat denen ins Gehirn geschissen?! Eine fundierte Diskussion der Ineffektivität dieses populistischen Aktionismus hat schon stattgefunden, aber sachlichen Argumente scheint heutzutage keiner mehr zugänglich zu sein.
Naja, so ist der Stand der Dinge, vieles wird anscheinend schlechter, nichts bessert sich, nur das Wetter bleibt schön. Achja, falls sich jemand fragt, warum ich nur noch sporadisch blogge: ich hab meine Hauptaktivität mittlerweile auf meine Soup verlagert. Das heißt natürlich nicht, dass dieses Blog eingestellt wird, der größere Anteil an Content zum Nachdenken und für's Amusement findet sich jedoch dort. Und mein Blog wird dort auch syndiziert.
Friday, December 12. 2008
Naja, bald dann. Wie manche eventuell schon mitbekommen habe, werde ich Anfang 2009 nach Berlin ziehen. Grund dafür ist, dass ich ein Jobangebot als Softwareentwickler bei einem großen deutschen Webhoster erhalten habe, und dieses einfach nicht ausschlagen konnte. So bin ich also ab 2009 dann ein Berliner. Eine Wohnung habe ich schon, in Moabit, in Spreebogen-Nähe. Aufgrund des Umzugs werde ich auch nicht beim diesjährigen Chaos Communication Congress dabei sein, einerseits, weil ich die Zeit eher für Umzugs-Organisation benötigen werde, andererseits, weil ich ab Jänner sowieso dann permanent in Berlin bin.
Im übrigen, so habe ich es mir vorgenommen, will ich, um der Heimat zumindest symbolisch nicht abtrünnig zu werden, künftighin anlassbezogen über Austriazismen bloggen. Denn die Verwendung von Austriazismen wird auf jeden Fall etwas sein, das ich mir kaum abgewöhnen können werde (wozu auch?), sie sind glaube ich auch ein gutes Mittel zur Konfusion und Provokation.
Wednesday, January 2. 2008
Hmm, jetzt muss ich doch einfach über Silvester bloggen... also, 24C3 in Berlin war, ich hab bei nion übernachtet, und dort die meiste Zeit in der VIP-Lounge verbracht, produktiv gewesen, und dann noch Silvester gefeiert. Und zwar im Kriegsgebiet. Naja, es war zumindest annähernd so, wie man sich Krieg vorstellt. Laut, chaotisch, gefährlich. Schön war's, betrunken waren wir, aber immerhin hab ich's noch locker geschafft, meinen Flug zurück in die Heimat zu erwischen.
Wednesday, January 3. 2007
Nachdem ich am 1. Jaenner aus Berlin zurueckgekehrt bin, und dann noch noch bis 2. Jaenner bei einem Freund in Wien geblieben bin, hat mich Linz nun wieder. Eine Woche war ich unterwegs, eine lange Zeit.
Waehrend des Flugs wurde das Bordunterhaltungssystem von einer Stewardesse aufgrund einer andauernd erscheinenden Fehlermeldung, die ich nicht identifizieren konnte, andauernd rebootet. Das loeste einiges an Gelaechter unter den zurueckreisenden 23C3-Besuchern aus. Der Geek neben mir (Name unbekannt) hat uebrigens seinen Sekt aufgrund einer Turbulenz ueber die Gaeste in der Reihe vor ihm geschuettet, was zu noch mehr Erheiterung auch bei den Flugbegleitern fuehrte.
Ausserdem ist mir ein vergleichsweise gutes Bild mit meiner Handykamera gelungen, das die spaetnachmittagliche Stimmung ueber der Wolkendecke ueber Berlin gut eingefangen hat. Ueber sie toll aussehende Wolken fliegt man auch nicht alle Tage, und gerade beim Rueckflug war es wirklich sehr schoen anzusehen.
Tuesday, December 26. 2006
So, in weniger als 3 Stunden geht's los, nach Berlin, zum 23C3. Zuerst geht's, wie schon die letzten Jahre, mit dem Zug nach Wien, und von dort aus mit dem Flugzeug nach Berlin. Aufgrund der langen Wartezeiten dauert die gesamte Anreise doch 7 Stunden, aber wenigstens ist sie nicht ganz so monoton wie eine 8-stündige Zugfahrt. Ach ja, und billiger ist das Fliegen inklusive dem ganzen Pipapo wie Fahrt von Linz nach Wien, dann Shuttlebus nach Wien-Schwechat und das ganze zurueck, auch, es reisst sich da um fette EUR 10,- (Daumen*pi). Verdammte Bahn. Ankommen werde ich in Berlin ungefähr um 22:20, wobei ich im BCC frühestens um 23 Uhr ankommen werde.
Monday, December 12. 2005
This year's Chaos Communication Congress in Berlin lasts one day longer than the years before, it now goes from December 27th to December 30th. As I would like to be at the event for all 4 events, I decided it would be quite a lot of stress to travel back to Austria on 31st, I would be tired, and New Year's eve celebrations probably would be too much for me. So thanks to Nico, I can stay at his place and thus will celebrate New Year's eve in Berlin, and return on January 2nd. I'm already looking forward to it, as Berlin, with its unique charm, is probably my favorite city.
A nice side note to this is that I will (as usual) travel by plane, as it is (mostly) stress-free, and quite affordable. I don't even mind spending a few extra euros on having a nicer journey than by train from Linz to Berlin. And the question is whether flying really costs more than going by train. I don't know, the last time I went by train to Berlin was in late 2002 (19C3), and that was a group of 6 persons or so, and it was before the big reform of the german railway pricing system, and I still had to pay about EUR 120,-.
Anyway, when I was searching for the right flight, my first choice was Air Berlin, as I used them several times before (Chaos Communication Camp 2003, 20C3, 21C3) to get to Berlin, and remember them to be reasonably priced. Well, not this time. That is probably because I got my holiday relatively late (my fault), making it impossible to get a cheap seat. Well, next airline. HLX. They fly Salzburg - Berlin and return, so that would have been a good option. If they only were a bit cheaper. Well, last resort, let's check those airlines that are not among the well-known no-frills airlines like Ryanair, Air Berlin, HLX, EasyJet, and so on. Well, a quick check at Austrian Airlines, a well-reputated airline that also well-reputated for its usually high prices. Well, not this time. EUR 148 from Vienna to Berlin and back. Very nice. And the first time that I will fly with something other than the usual Boeing 737, namely a Fokker 70. Berlin, I'm coming!
Monday, November 28. 2005
Nachdem der Popkulturjunkie schon das Missverhältnis von Ankündigung und Inhalt des Films Die Luftbrücke behandelt, möchte ich noch meinen Senf zu einem kleinen, unwichtigen, aber gleichzeitig völlig absurdem Detail dazugeben.
Während des Films gibt es einen Dialog zwischen zwei amerikanischen Piloten, wobei ein Pilot erzählt, dass ihm seine deutsche Verlobte Buletten gemacht hat ("Fleischlabal", wie man landläufig hier sagt), und dass er die nur ganz OK findet. Daraufhin hat seine Verlobte ein Brötchen (Semmerl) genommen, die Bulette reingetan, und noch Salat, Tomaten, Ketchup, etc. dazu, und sie überlegt schon, das in Form einer Lokalkette zu betreiben, und er müsste sich noch informieren, ob man in den USA überhaupt Patente auf Essen kriegt.
WELCHEM DREHBUCHAUTOR FÄLLT SO EIN VERDAMMTER MIST EIN?
Nicht nur, dass dieser Dialog völlig absurd und für den Film irrelevant ist, er ist noch dazu Geschichtsverfälschung. Hamburger werden in den USA nämlich schon seit Ende des 19. Jahrhunderts verkauft, und wie hier zu lesen ist, sollte seit der 1930er Jahre der Hamburger in den USA wohlbekannt sein: Wimpy joined the Popeye comic strip in 1931, and he played a significant role in popularizing the hamburger in the United States. Wimpy is probably best know[n] for his consumption of hamburgers. Auf jeden Fall kann der Pilot diese Pläne sowieso nicht mehr verwirklichen, er stirbt nämlich kurz darauf bei einem Flugzeugabsturz.
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