Entries tagged as seagull
Saturday, January 23. 2010
Wie hier bereits vorher berichtet, ist meine Seagull eingegangen (naja, nicht so richtig, aber trotzdem tut sie nicht mehr so zuverlässig), als Ersatz dafür hab ich mir eine Yashica MAT 124 besorgt, durchchecken lassen, ein paar Monate damit Spaß gehabt, bis die Lufthansa die Kamera auf dem Weg von Berlin via Frankfurt nach Linz die Kamera im Gepäck zerstört hat. Und "zerstört" heißt: der Lichtschachtsucher ist abgerissen, insbesondere die Schrauben, die ihn am Gehäuse festgehalten haben, der Belichtungsmesser (das Highlight der Kamera) war eingedrückt, der Verschluss hat sich beim Auslösen nicht mehr geöffnet. Immerhin hat die Reiseversicherung, die bei der Kreditkarte dabei war, einen gewissen Teilbetrag anstandslos ausgezahlt.
Nun stand also eine Neubeschaffung im Raum, "tabula rasa", eine neue, robustere Mittelformatkamera. Ich hab mich die Tage davor schon informiert, was sich denn so alles tut auf dem Gebrauchtmarkt, und hatte ein paar verschiedene Modelle im Auge, von Zenza Bronica über Mamiya RB67 bis zu einer aufgemotzten Kiev 88 wie sie z.B. Wiese Fototechnik aus Hamburg vertreibt. Um mir mal ein wenig einen Überblick zu verschaffen, was sich auch bei den Fotohändlern so tut, bin ich gestern nachmittag dann auch noch zu Wüstefeld in Spandau gefahren, und habe dort - neben einigen eher uninteressanten MF-Kameras - ein Prachtstück gefunden, und zwar eine Mamiya C330 mit 80mm- und 135mm-Objektiv, in einem gut erhaltenen Zustand, zu einem so guten Preis, den ich sonst wo nirgendwo gesehen habe. Also hab ich mich spontan entschlossen, diese Kamera zu nehmen.
Die Mamiya C330 ist wie ihre zwei Vorgängerkameras eine TLR, also eine doppeläugige Spiegelreflexkamera, jedoch größer, robuster und schwerer als die meisten anderen Modelle dieser Bauart. Noch dazu hat die Mamiya C-Serie ein paar einzigartige Merkmale, die man sonst bei keiner anderen TLR findet. Zum einen ist es die einzige TLR-Modellserie mit Wechselobjektiven - während selbst Rolleiflex nur 80mm-Objektive drauf hat, kann man hier auf mehrere Objektive im Bereich von 55 bis 250mm zurückgreifen. Zum anderen ist die Kamera mit einem so riesigen Balgen ausgestattet, dass man selbst mit dem 80mm-Standardobjektiv sich mit der Linse bis auf ca. 15 cm an Objekte annähern kann (ein Korrekturfaktor zur eventuellen Anpassung von Blende oder Belichtungszeit wird im Sucher angezeigt). Außerdem findet man ein paar nette Features, so klappt etwa das hintere Teil zum Laden des Films nach unten statt wie sonst nach oben, was das Laden selbst deutlich erleichtert. Außerdem spult man mit einer Kurbel vor, wobei aber trotzdem die Möglichkeit für Mehrfachbelichtungen gegeben wird.
Insgesamt bin ich mit der Neuanschaffung ziemlich zufrieden, die Mamiya C330 scheint auf jeden Fall ein richtiges Arbeitstier zu sein. Morgen wird die Kamera von mir noch genauer ausgetestet werden.
Saturday, October 31. 2009
Zum Beispiel, wenn man aus Interesse die defekte Mittelformatkamera ( ich hatte darüber berichtet) auseinandernimmt, und draufkommt, dass an dem Verschluss eigentlich garnichts kaputt ist, sondern dass lediglich ein Teil etwas geölt und eine bei einer früheren Reparatur falsch platzierte Trennscheibe wieder richtig platziert werden musste. Das hab ich gemacht, und jetzt funktioniert die Kamera wieder tadellos. argh Und das, nachdem ich so einen großen Aufwand betrieben habe, mir eine neue Kamera zu suchen und diese auch ordentlich warten zu lassen.
Naja, die nächsten Schritte werden jetzt wohl sein, dass ich die sauber entfernte Belederung wieder ebenso sauber anbringe (eine rein optische Sache, technische hat die keine Relevanz), sodass die Kamera wieder in einen verkaufsfähigen Zustand kommt, und möglicherweise werde ich die Kamera, nachdem ich ja mittlerweile besseren Ersatz habe, auch tatsächlich verkaufen.
Friday, October 23. 2009
Meine "Sammlung" an Kameras hat sich in letzter Zeit etwas erweitert, und zwar einerseits um eine wunderschöne Rolleicord I, Baujahr irgendwann 1934 bis 1936 (vielen Dank an Filip und Kathrin für dieses tolle Geburtstagsgeschenk!) und fast zu schön als dass ich sie so nutzen würde wie meine alte Seagull, andererseits um eine frisch gewartete Yashica Mat 124 inklusive integriertem Belichtungsmesser, die wohl künftighin mein "Arbeitstier" in Sachen Mittelformatfotografie werden wird.
Saturday, August 29. 2009
Gestern ist meine Seagull 4B1 gestorben. Ziemlich genau 14 Monate hat sie gehalten. Sie war mein Einstieg in die Mittelformatfotografie.
Ich kann mich noch genau erinnern, letztes Jahr im Sommer hab ich auf dem samstäglichen Flohmarkt in Linz diese wahrlich billige TLR-Kamera (sowohl preislich als auch ausführungstechnisch) erstanden. Ich war schon beim Ausprobieren extrem begeistert von der Handhabung dieser Kamera, die sich von anderen Kameras so vollkommen unterscheidet: einerseits eine Spiegelreflexkamera, andererseits eine Mattscheibe, auf die man von oben drauf sieht während man die Kamera ungefähr auf Brust- bis Beckenhöhe hält, das war für mich eine vollkommen neue Sichtweise auf die Fotografie. Schnell hab ich mir 120er-Rollfilme zugelegt, und Fotos über Fotos gemacht. Als Belichtungsmesser diente dabei immer der eingebaute Meter in meiner Zeiss Ikon Contina IIa, was zu immer sehr zuverlässigen Belichtungswerten führte. Durch die vermehrte Beschäftigung mit dieser Kamera fand ich eine vollkommen neue Sichtweise auf die Fotografie an sich.
Und nun ist sie tot, die Seagull 4B1: die Lamellen des Verschlusses federn nicht mehr zuverlässig zurück, wenn der Spannhebel sich nach dem Aufziehen nicht wieder in Ausgangsposition befindet. Gestern habe ich das bei einer eher routinemäßigen Überprüfung der Funktionalität bemerkt. Ob die Kamera vielleicht schon vorher defekt war, wird sich zeigen, nach der Entwicklung von 5 Filmrollen, die ich in meinem Urlaub verbraucht habe. Eine Reparatur wäre lt. einem Verkäufer von Wüstefeld relativ teuer, und stände in keinem Verhältnis zu den damaligen Anschaffungskosten der Kamera.
Nach einem Nachfolger habe ich mich bereits umgesehen, bisher aber nichts befriedigendes gefunden. Für Tipps (oder gar Angebote) bin ich allerdings jederzeit offen. Ich würde auf jeden Fall gerne weiterhin Mittelformat fotografieren, eine TLR muss es aber nicht sein, das "Feeling" sollte aber das gleiche sein (und dazu zählt für mich auch ein Schachtsucher). Eine gebrauchte Rolleiflex ist mir allerdings zu teuer, und eine Hasselblad muss es auch nicht unbedingt sein.
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