Echt geil Tränengas abgekriegt nach der Hauptdichteprüfung der Schutzmaske, weil die Leute von der ABC-Abwehrkompanie (die "Profis" in dem Bereich!) es nicht geschafft haben, uns, im Schutzanzug 87, von einfachem Tränengas zu dekontaminieren. Ausserdem hab ich gestern beim Waffen- und Schiessdienst fett viele Fehler gemacht, und es als einziger geschafft, mit Exerziermunition (Kunststoffhülle mit Vollgummifüllung, natürlich ohne Treibladung) eine Ladehemmung zustande zu bringen. Und natürlich hab ich jede Menge Exerziermunition rausrepetiert. Die Handhabung eines
StG 77 macht eben doch nicht soviel Spaß, wenn strikte Vorgänge zum Halbladen, Laden und Entladen inkl. entsprechender Befehle und Meldungen einzuhalten sind (trotzdem werden mich sicher etliche Counter-Strike-Zocker darum beneiden, dass ich so eine Waffe im Spint habe). Ausserdem musste ich mir in einem völligen Willkürakt meine völlig Haarschnitterlass-konformen Haare noch kürzer schneiden, nur weil der DfUO einen schlechten Tag hatte.
Ach ja: Befreiungen zu haben ist nicht wirklich cool, ich hatte eine von Mittwoch bis Freitag, wegen einer Sportverletzung, und musste einen Tag lang in der Kleiderkammer Regenüberzüge (für Insider: nicht die leichte Feldjacke aus Goretex-Material, sondern die Regenhaut, die hinten auf den KAz 1 geschnallt wird) zusammenlegen, und alte, deren Innenseiten schon zusammengeklebt sind, aussondern. Der älteste Regenschutz war übrigens von 1979, der neueste grad mal von 1990.
Und noch was: seit heute darf ich in Uniform die Kaserne verlassen, sogar mit grünem Barett als Kopfbedeckung. Das macht wenigstens was her. Die Hasen werden trotzdem nicht Schlange stehen, und das Bundesheer wird mir dadurch auch nicht sympathischer. Aber wenigstens hat das ganze ein Ablaufdatum: nach Ende der Grundausbildung werde ich nämlich (höchstwahrscheinlich) die restliche Zeit in der Stellungskommission in Linz verbringen. Das wird dann eine ruhige Zeit, und ich kann wieder daheim schlafen.