RMS: nicht St. IGNUcius, sondern der Anti-Hacker

"die von der GPL garantierten und von RMS proklamierten kollektiven Freiheiten vollständig verneint werden. "

Schäuble in Deutschland und Bush in den USA möchten auch nur die Freiheit garantieren. Man muss kein Fundi sein, um den Denkfehler zu erkennen, ausser du bezeichnest die Majorität der Philosophen ebenso als Fundis. Im Gegensatz zu Stallman machten sie sich aber erst einmal Gedanken (das erste Sem. Philosophie hat mehr Niveau als dessen Westentaschenphilosophie). Mit Ausdrücken wie Fundi und undurchdachten Begriffen wie "kollektive Freiheit" gewinnt man keinen Blumentopf. Es gibt halt Programmierer und es gibt Philosophen, jeder sollte das machen was er am besten kann. Das stoische Verharren in der Abklärung irgendwelcher irrelevanter Fronten mittels Fundi, GPL/BSD etc. trägt zur Sache nichts bei, ausser die Bekenntnis die Unkenntnis dieser Materie, um Begriffe wie Freiheit u.a., gepachtet zu haben.

Auf Freiheit beharren ist natürlich eine Art Fundamentalismus, aber ist es verwerflich Freiheit zu postulieren und diese zu tadeln, welche den Begriff Freiheit fortwährend missbrauchen? Wohl kaum. Man sollte die GPL nehmen als das was sie ist, eine Lizenz und würde RMS endlich schweigen wären die Fundis der anderen Seite auch verschwunden. Denn Meinung ruft immer Kritik hervor und der Obermufti Stallman wird nicht müde tagtäglich irgendwelche Opensource Projekte zu verunglimpfen mit seiner Kakophonie, die jedem Erstsemester eines philosophisch angehauchten Faches die Tränen in die Augen treiben würde.

Eines jedenfalls kann man RMS gut halten, er hat einen Standpunkt und die ganzen Pragmatiker, denen jede Diskussion schon als Trollerei aufstösst, sind letztendlich der Tod eines jeden freien Systems auf lange Sicht.

"man darf Fundamentalisten wie RMS nicht die Deutungshoheit über den Freiheitsbegriff kampflos überlassen"

Doch das darf man, denn um diesen wirklich fundamental zu kritisieren bedarf es erst einmal eines eigenen Standpunktes, denn man auch mit Wissen belegen kann - willkommen in der Welt der Fundis. "Ich finds blöd, bla bla kollektive Freiheit ... bla bla" gehört leider nicht dazu, da kann RMS doch mehr aufweisen, dass muss man ihm trotz aller Kritik einfach zugestehen.

"man darf Fundamentalisten wie RMS nicht die Deutungshoheit über den Freiheitsbegriff kampflos überlassen"

Und hier beginnt die argumentative Falle, es lautet "free as in freedom". Man möchte also jene Freiheit garantieren, wie diese im Kontext des Begriffs "Freiheit" existieren und eben dieser Umstand wird auf Software abgewälzt und stösst somit anderen Menschen auf, die sich mit eben diesem Freiheitsbegriff (as in freedom) tatsächlich schon einmal eingehend beschäftigten.

Das ist auch keine Korinthenkackerei, denn um diese Kleinigkeiten dreht es sich, darauf basiert die Logik von "freier" Software. Verheiz doch die BSD-Fundis, die GPL-Fundis, stell hier deinen eigenen, fundierten Standpunkt dar, ohne zur gleichen Zeit pauschal andere zu tadeln.

Kritik mag dir nicht gefallen, aber Kritik ist nun einmal Kritik auch bei einem sogenannten Fundi. Und Kritik beschneidet eben keine Freiheit, sondern er kritisiert Dinge bei der Umsetzung. Politiker machen Politik und Gesetze die uns in der Freiheit beschneiden. Ich denke man sollte also zuerst einmal diverse Begrifflichkeiten abklären, sonst taugt das ganze nur als pragmatisches Gejammer unter Geeks/Nerds.