Andreas Bogk hat ja kürzlich den Prüfbericht zu den
NEDAP-Wahlmaschinen auseinandergenommen, und etwas ausführlicher darüber
im netzpolitik.org-Podcast berichtet. Gerade letzteres ist hochinteressant, und ich hab ein paar der Argumente pro Wahlcomputer durchgedacht, und bin auf eine ganz simple Lösung gekommen:
Das Argument, mit dem Wahlcomputer eingeführt werden, ist eine effizientere und schnellere Ermittlung des Ergebnisses. Das große Manko, das die bisherigen Lösungen allerdings haben, ist die fehlende Nachvollziehbarkeit und Sicherheit. Papier dagegen macht das Zählen relativ langwierig, während dafür die Manipulierbarkeit stark eingeschränkt ist. Warum also nicht das beste aus beiden Welten kombinieren?
Mein simpler, naiver Lösungsansatz ist: verwendet Wahlcomputer, aber implementiert eine Fallbacklösung! Und zwar so, dass man einen Wahlcomputer verwendet, der die Stimme elektronisch zählt, und dazu
zusätzlich einen Ausdruck davon, was man gewählt hat, macht. Diesen Ausdruck tut man dann in einen Umschlag, und wirft ihn in eine traditionelle Wahlurne. Für das erste Ergebnis kann man dann das gezählte Ergebnis des Computers verwenden. Sollten an dem Ergebnis des Computers Zweifel aufkommen (z.B. durch Abweichungen der Wahlergebnisse von den Exit Polls, hallo USA, hallo Mexiko!), so hat man immer noch die Wahlurne, die man dann hernehmen kann, und mit dessen Inhalt man eine Nachzählung durchführen kann. Bei Abweichungen gilt dann natürlich das Ergebnis der ausgedruckten Wahlzettel aus der Urne. Diese Lösung geht übrigens auch das Problem an, dass z.B. die Wahlcomputer ausfallen. Und eine langsame, ineffiziente, teure Methode (um mal die Polemik gegen das "alte" System zu verwenden) zum Stimmen abgeben ist immer noch garkeine Möglichkeit, seine Stimme abzugeben, oder? (sollten sich Politiker gegen dieses Argument stellen, so weiß man, die Zeit ist reif, um die an die Wand zu stellen)