So, ab morgen "darf" ich 6 volle Monate beim
österreichischen Bundesheer verbringen. Da für mich das Bundesheer nur "second choice" war, und ich das aus primär pragmatischen Gründen mache (ich hätte sonst meine derzeitige Wohnung nicht gekriegt, hätte ich Zivildienst gemacht), und ich dem ganzen Verein sowieso etwas distanziert gegenüberstehe, werde ich die Gelegenheit nutzen, das österreichische Bundesheer, bzw. den Teil, mit dem ich Kontakt haben werde, etwas näher kennenzulernen, und kritische Aufzeichnungen in Form eines Tagebuchs darüber zu führen, ganz nach dem Motto "know thy enemy".
Normalerweise ist das Bundesheer ja überwiegend mit negativen Assoziationen (wie betrunkenen Grundwehrdienern in Uniform oder tödlich verunfallten betrunkenen Grundwehrdienern in Uniform oder laut randalierenden betrunkenen Grundwehrdienern in Uniform oder Scheinexekutionen von Grundwehrdienern in Uniform in kleinen Folterskandälchen) besetzt, deswegen werde ich das Bundesheer auch für eine gewisse Selbstdisziplinierung verwenden, die ich wahrscheinlich auch brauchen werde, um dort nicht völlig zum Proleten zu mutieren. Das heisst, ich nehme mir vor, dort nicht mit dem Rauchen anzufangen, nicht übermäßig Alkohol zu trinken, und vor allem ein gewisses sprachliches Niveau zu halten, also z.B. "ABC-Schutzmaske" statt "Gummifut" und "Sterne" statt "Keks" zu sagen.
Auf jeden Fall geht es morgen spätestens um 11 Uhr los - zu diesem Zeitpunkt muss ich in Hörsching sein. Auf dass ich die Grundausbildung überlebe. Oh Graus.