Der Eurofighter-Untersuchungsausschuss ist in vollem Gange, und wirbelt immer wieder mal Staub auf.
Peter Pilz, seines Zeichens Vorsitzender ebendieses Untersuchungsausschusses, dokumentiert nun die Vorgänge auf seiner Internetseite, und zwar unter dem Titel "
Mein Luftraum". Einerseits schildert Pilz die rekonstruierten Vorgänge, andererseits sind sämtliche Steno-Protokolle aller bisheriger Sitzungen herunterladbar. Sehr löblich.
Besonders bemerkenswert finde ich den Teil, wie sich EADS ins Verfahren "geschummelt" hat. Zuerst kam die Aussage, dass man vor 2008 nicht liefern könne. Auch im Pflichtenheft werden Flugzeugtypen wie Su-27, MiG-29, Rafale und Eurofighter ausgeschlossen, teils wegen mangelnder Versorgungssicherheit, teils wegen der Nichtlieferbarkeit. Erst, als dann unverbindliche RFIs (Request for Information) an Saab, Dassault, Lockheed und Boeing ausgesendet hat, hat sich EADS gemeldet, dass sie doch ab 2004 liefern könnten, und hat ebenfalls die RFI-Dokumente angefordert. Tja, Saab, Lockheed und Boeing haben den RFI beantwortet, Dassault hat abgesagt. Was ist von EADS gekommen? Dass sie die Antworten nicht liefern können. Und plötzlich muss EADS keine Antwort auf die Fragen im RFI bringen, weil ja eh "allgemein bekannt sei", dass EADS liefern könne, und EADS wird aufgefordert, ein Angebot zu stellen.
Hmm, geht es nur mir so, oder stinkt das ein bisschen? Komisch ist das auf jeden Fall schon abgelaufen. Hoffen wir, dass Herr Pilz seiner investigativen Aufgabe weiter nachkommt, diese dokumentiert und noch einige interessante Dinge zum Eurofighter-Deal aufdeckt.