Friday, June 29. 2007
Anders als ich mir vorgenommen hatte, bin ich bis jetzt nicht dazugekommen, Fotos online zu stellen (eigentlich haette ich schon genug davon gemacht). Die ersten paar Tage meiner Reise hab ich in Buenos Aires verbracht, verschiedene Stadtteile wie San Telmo, den Hafen, das Regierungsviertel, das Microcentro, etc. anzuschauen. Dann hab ich eine Reise nach Iguazu gebucht, und befinde mich deswegen seit vorgestern in Brasilien. Die Wasserfaelle von Iguazu (oder Iguaçu, wie es in Brasilien geschrieben wird) sind echt ein Hammer. Genauere Berichte und Fotos gibt es hoffentlich morgen oder uebermorgen. Fuer europaeische Verhaeltnisse sind Argentinien und Brasilien ziemlich guenstig (fuer 3 Naechte in dem 4-Sterne-Hotel inkl. Flug Buenos Aires - Iguazu und zurueck hab ich fette EUR 320 gezahlt, wobei der Flug mit US-$ 200 noch das teuerste war), und Essen und Trinken umso besser. Geile, dicke Steaks (Beweisfotos vom Asado folgen), Empanadas (gefuellte Teigtaschen), Papayamarmelade, Mangomousse, gebratene Maniokwurzel, guter Prosciutto, Orangensaft, der wie echte Orangen schmeckt, und Quilmes-Bier in 1-Liter-Flaschen (im Supermarkt um umgerechnet ca. 60 Euro-Cent), um nur ein paar der kulinarischen Eindruecke bisher zu nennen. Leider wird sehr wenig Englisch gesprochen, aber mit meinen wenigen Spanisch-Phrasen (von "un sandwich de milanesa y una cerveza, por favor", also ein Schnitzelsemmerl und ein Bier, bis zu "no hablo español") bin ich derzeit ganz gut durchgekommen. Morgen geht's auf jeden Fall wieder zurueck nach Buenos Aires, diesmal hoffe ich, beim Anflug Fotos von Buenos Aires bei Nacht machen zu koennen (von der Luft aus ein Hammer, ein einziges Lichtermeer).
Thursday, June 21. 2007
Gerade bin ich fertig geworden mit den Vorbereitungen für meinen Argentinienurlaub. Das einzige, was ich morgen noch tun machen, ist, das Notebook einzupacken, in den kleinen Rucksack zu stecken, den kleinen Rucksack auf den großen Rucksack zu schnallen, für ein paar Stunden in die Arbeit zu gehen, und dann auf nach Wien. Von dort geht's dann morgen abend von Wien nach Madrid, und am Samstag schließlich von Madrid nach Buenos Aires.
Ich werde versuchen, soviel wie möglich von meiner Reise in diesem Blog zu covern, und Fotos werden auf fotos.synflood.at veröffentlicht werden, möglichst zeitnah.
Monday, June 18. 2007
Gerade läuft "Beckmann" auf ARD, und da sitzt Murat Kurnaz neben einem ehemaligen islamischen US-Army-Militaergeistlichen und Peter Scholl-Latour, und berichtet von seiner Zeit in Camp X-Ray. Das ganze ist schockierend genug, das kennt man aus der bisherigen Berichterstattung. Doch ein Detail, das Murat Kurnaz erzaehlt hat, hat mir wortwoertlich Traenen in die Augen getrieben: und zwar berichtete er von mehreren Faellen, wo gesunde Personen zum Lager-Arzt gegangen sind, und mit amputierten Gliedmaßen, fehlenden Fingern, Armen oder gar Beinen zurückgekehrt sind. Ich denke, das ist ein Detail, das bisher noch nicht so wirklich an die Oeffentlichkeit gedrungen ist, und das die bisher größte bekannte Grausamkeit der Amerikaner in Guantanamo Bay darstellt. Unfassbar.
Nach den Herren fh und Dennis Sevriens (via law blog) hat das BKA auch bei mir vorbeigeschaut - zumindest sieht es so in den Apache-Access-Logs aus. Konkret hat sich da jemand für diesen Artikel interessiert. Das ist übrigens auch der einzige Artikel, in dem ich das BKA namentlich erwaehne. Ob's ein Fake ist? Wer weiß... ob das terroristisch relevant ist, wird sich dann spaetestens zeigen, wenn ich das naechste mal nach Deutschland einreise.
Sunday, June 17. 2007
Diese Woche Tristesse Royale gelesen. Sehr unterhaltsam, und enthält einige interessante Aussagen über alle möglichen Aspekte unserer Kultur an sich. Am besten gefällt mir folgende Stelle aus dem Kapitel "Der Rock": Rock wird betrieben von Buben, die am liebsten nur Gitarrensoli spielen wollen. Wer schon einmal in einer Band gespielt hat, weiß, daß es gefährlich wird, sobald der Gitarrist endlich die Pentatonik beherrschaft: Dann will er nämlich seine Soli haben und am liebsten durch das ganze Stück hindurch. Das Warten auf das Solieren wird für ihn dann plötzlich zum Inhalt und Sinn aller Stücke. Rock ist eigentlich von seinem innersten Wesen her genau wie diese Klischee-Bubenband aus der allgemeinen Jugendzeit. Einfach wahr.
Das Buch ist übrigens konstruiert als Unterhaltung von fünf Personen, allesamt Bekanntheiten der deutschsprachigen Popliteratur-Szene. Eigentlich hab ich mir das Buch ja gekauft für die langen Flugzeiten nach Argentinien und zurück, aber wenigstens hab ich noch zwei andere Bücher, und zwar Faserland und dann noch der dicke Wälzer Der Baader Meinhof Komplex, ein Standardwerk über die Geschichte der RAF.
Monday, June 11. 2007
Fefe schreibt, er ist vom BKA wegen eines Dokuments "Verdachtskriterien islamistischer Terrorismus" abgemahnt worden. Er hat daraufhin das File entfernt (keine Angst, archive.org hat zwei Sicherungskopien). Aber dieser Fall zeigt wieder mal, was ich mir schon länger denke: wir brauchen einen zuverlässigen Zensurschutz für relevante Dokumente, konzeptionell ähnlich archive.org, nur soll der Archivierungsvorgang vom User angestoßen werden können. Das ganze muss nicht mal primär öffentlich sein, die archivierten Dokumente sollten allerdings noch entsprechend veröffentlichbar sein. Insbesondere Fefe's Blog ist relativ anfällig für das "Verschwinden" interessanter Dokumente, so verlinkt er auf interessante Artikel wie diesen (ein toller Fall, um die Absurdität der ganzen Sex-Offender-Verfolgung in den USA zu zeigen), bei denen der Originalartikel leider nicht mehr verfügbar ist. So ging es mir bisher schon öfter, dass ich mir alte Artikel aus seinem Blog gesucht habe, und dass der ursprüngliche Artikel, veröffentlicht auf der Internetseite irgendeines US-Provinzblattes, nicht mehr verfügbar war. Das ist natürlich blöd, und deswegen hätte ich für sowas gerne einen (am besten für die Strafverfolgungsbehörden nicht erreichbaren) Server, mit dem man sowas dauerhaft sichern kann. Archive.org ist zwar toll, aber die crawlen eben, und auch bei weitem nicht alles.
Wednesday, June 6. 2007
Ich hab mir gestern den Spaß erlaubt, und ein paar ncurses-Applikationen gefuzzt. Fuzz testing ist eine Testmethode, bei der man ein Programm mit zufälligen Eingaben "beschießt", und schaut, wie das Programm reagiert, insbesondere, ob es abstürzt. Besonders im Security-Bereich ist in letzter Zeit Fuzz testing relativ beliebt geworden, vor allem weil es ziemlich "billig" ist, einen derartigen Test aufzusetzen, und die Chance, Bugs und insbesondere Buffer Overflows zu finden, relativ hoch ist (man erinnere sich nur an diesen Fall).
Auf jeden Fall hab ich snownews und raggle, meine zwei (featuremäßig unterlegenen) "Konkurrenten" in Sachen RSS-Feedreader für die Textkonsole, mal mit einem simplen "cat /dev/urandom | snownews" bzw. "cat /dev/urandom | raggle" gefuzzt, und beide sind so richtig schön gestürzt, snownews mit einer NULL-Pointer-Dereferenzierung, und raggle mit einem Methodenaufruf auf ein nil-Objekt (raggle ist ja in Ruby geschrieben; auf jeden Fall ist der Fehler konzeptionell ähnlich zu einer NULL-Pointer-Dereferenzierung). Na, was hab ich gelacht.
Zugegeben, wenn man das gleiche mit newsbeuter macht, schmiert der auch schön ab, aber daran bin nicht ich schuld, sondern ncurses.
Ein paar andere Applikationen hab ich auch so nebenbei getestet, so etwa slrn (der ist ganz cool, ignoriert stdin, und macht sich stattdessen /dev/tty auf), mutt (der interpretiert Daten auf stdin, wenn stdin kein TTY ist, als Input für ein Mail), centericq (der interpretiert den Datenmüll als normale Eingabe, stürzt aber nicht ab) und vim (der warnt, dass stdin kein TTY ist, läuft aber auch durch).
Monday, June 4. 2007
Freitag und Samstag war ich auf den Linuxwochen in Wien, und ich muss sagen, das war ein sehr produktives Wochenende. Ich hab selbst einiges an newsbeuter weiterarbeiten können, und Clifford hat auch an der STFL einiges erweitert. So wird jetzt z.B. der Cursor in Listen am Anfang des jeweiligen ausgewählten Eintrag platziert, was inbesondere für Braille-Zeilen relevant ist. Ausserdem können jetzt die Keybindings der Widgets durch eine Belegungen ersetzt oder ergänzt werden (in newsbeuter wird mit diesem Feature die Navigation durch Listen konfigurierbar gemacht), und man kann durch Tastendrücke beliebige Events generieren. Auch ansonsten konnte ich einige Leute von newsbeuter überzeugen, die Userbase wird also noch weiter steigen. Insbesondere die Möglichkeit, etwas direkt herzuzeigen, und sofort auf Fragen eingehen zu können, ist wirklich spannend. Man hat unmittelbares User-Feedback, was als Entwickler äußerst angenehm ist.
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