Der Standard stellt folgende Frage:
Wie gefährlich sind Zecken wirklich? Aeusserst lesenswert.
Michel Reimon hat mal der "Zeckenimpfung" (also der Impfung zum Schutz vor
FSME) nachrecherchiert und ist auf bemerkenswerte Geflechte von Pharmafirmen, Aerzten, Apothekern und Selbsthilfegruppen gestossen, in deren (finanziellem) Interesse es liegt, dass moeglichst viele Österreicher sich Zeckenimpfen lassen, und diese Immunisierung möglichst oft auffrischen lassen.
Eine Sache, die mich ja schon immer gewurmt hat, ist ja der Umstand, dass bei einer FSME-Auffrischung keine Titerbestimmung durchgeführt wird, d.h. es wird - im Gegensatz zu z.B. Hepatitis - nicht nachgeschaut, ob nicht noch genug Antikörper vorhanden sind, sodass die Immunisierung noch weitere 10 Jahre reichen würde. Die Begründung, die ich bisher dazu gefunden habe, war, dass die Wirkstoff-Verträglichkeit so gut wäre und allgemein das Impfen als eine genauere Untersuchung wäre, frei nach dem Motto "lieber eine zuviel als zuwenig". Im Kontext des Artikels macht dieser Umstand natürlich mehr Sinn, nämlich dass es im Interesse ebendieses Geflechts liegt, dass
keine Titerbestimmungen durchgeführt werden, weil einfach mehr Kohle durch Impfungen als durch Titerbestimmungen zu machen ist.
Für die Österreicher in meiner Leserschaft interessant ist wohl auch, dass es neben Österreich kein Land gibt, bei dem die FSME-Durchimpfrate auch nur annährend so hoch ist. In Deutschland etwa wird die FSME-Impfung nur in Epidemie-Gebieten für Hochrisiko-Gruppen (also z.B. Forstarbeiter) empfohlen.