Su-Shee ist am
Nörgeln. Und zwar in einer Art und Weise, die mir aus dem Herz spricht. Mir kommt ja schon seit langem eine große Menge der ganzen herumschwabernden Laberei rund um alles, was sich in den letzten paar Jahren in Sachen Netz getan hat (WeblogSocialInteractiveSmartMobCollaborativeFoobar), noch dazu, weil die Leute, die was drüber schreiben, oft diese absolut unerträgliche
Formulierungsweise der Postmoderne verwenden, bei dem man 100 Runden B{ullshit,uzzword}-Bingo spielen kann, und in 5 Minuten fertig ist. Am besten selber durchlesen, und ebenso die Augen aufreissen wie ich gerade eben, und sich darueber freuen, dass jemand aehnlich denkt wie man selber (und das besser und konkreter ausformulieren kann). Ein paar Zitate, die mir besonders gut gefallen:
Gern wird heute argumentiert, alles würde zunehmend an Komplexität gewinnen, aber das kann doch kein Argument dafür sein, sich gedanklich nicht aus den üblichen Bahnen zu bewegen und nicht mehr ganz genau hinzugucken. Irritierend ist das besonders dann, wenn ich Texte lese, wo offenkundig ist, dass Wissenschaftler X seine bisherigen Ideen/Theorien begeistert über ein neues, auftauchendes Phänomen stülpt und ein paar schicke Begrifflichkeiten dafür entwirft, damit es geil klingt.
Es ist nicht Gewissheit oder Stillstand, was ich suche, sondern Tiefsinn, Genauigkeit, wenigstens der Versuch, die moderne Welt zu durchschauen. Was ich stattdessen in vielen Szenarien vorfinde, ist die hohe Kunst des Bullshittens, des Dabei-Sein-ist-Alles, mit dem man bequem Einheiten auf das Konto für Reputationsökonomie zahlen kann.
Schlimm ist, dass dies wunderbar in allen Lebensbereichen funktioniert - etwas security-mässig rumlabern, schon ist man ein toller Hacker. Ein paar laue Worte über Google, Überwachung, Wissensgesellschaft - das reicht doch, um als Experte für die Post-Post-Moderne zu gelten! Wer dann noch sowas umwerfendes wie ?Smart Mobs? erfindet, ist Gott. Mindestens.
(via
Andreas Bogk)