Saturday, May 7. 2005
So, jetzt wird's ernst: ich packe gerade die letzten wichtigen Sachen ein, um mich bereit zu machen, heute wirklich umzuziehen. Ui, ist das aufregend! In der neuen Wohnung hab ich noch kein Netz, deswegen werd ich in nächster Zeit offline sein (ausser wenn ich in der Arbeit bin), bis mir die Liwest meinen Breitbandinternetzugang (4 Mbit up/1 Mbit down *grunz*) verlegt hat.
Friday, May 6. 2005
Und wieder einmal ein Eintrag der Sorte "schöne Ideen, die es wert sind, ausprobiert zu werden, aber wohl nie implementiert werden, außer es findet sich jemand, der dem Andreas $VIELGELD zuwirft":
mika und ich haben vor ein paar Tagen über das Problem der "database wedges" bei Subversion mit BDB-Backend und allgemein darüber, dass BDB scheisse ist, und immer wieder Datenverlust verursacht, diskutiert. Deswegen muss ein neues Backend her, das nichts mit der berüchtigten Berkeley DB zu tun hat.
Ich bin bei Recherchen dazu auf ein paar interessante Dinge gestoßen: einerseits gibt es libjio, mit dem man transaktionsorientiert auf Dateien schreiben kann, was sich ziemlich nett anhört. Weiters bin ich auf tdb gekommen, eine "Datenbank" ähnlich GDBM und BDB, jedoch ziemlich klein und mit Locking etc (naja, BDB kann das auch, aber GDBM nicht). Der Autor der libjio bietet auch einen Patch für tdb an, allerdings ist der ziemlich rudimentär, da er nicht die coolen libjio-Features nützt, sondern nur die Unix-I/O-Wrapper.
Meine Idee dazu ist, das ldbm-Backend von OpenLDAP dahingehend anzupassen, dass tdb als Alternative zu GDBM, NDBM, etc. verwendet werden kann, und tdb wiederum so zu erweitern, dass die libjio wesentlich besser integriert wird. Wenn das getan ist, und funktioniert, ist es natürlich interessant, sich die Performance dieses neuen Backend anzusehen, und mit dem BDB-Backend zu vergleichen, und dann die Robustheit bei großen Datenmengen und hoher Last über lange Zeit zu überprüfen. Bei mehr als 1000000 (in Worten: eine Million) Einträgen und hoher Last über mehrere Stunden ist mir bei Performance-Tests das BDB-Backend nämlich schon zweimal abgeraucht. Das ist übrigens auch meine negative Erfahrung mit BDB, neben den üblichen "database wedges" bei Subversion.
Auf jeden Fall: wer bereit ist, Geld für so eine Untersuchung auszugeben (wahrscheinlich eh keiner), möge sich bei mir melden.
Heute hab ich in einer Mailbox ein wirklich süßes Spam-Mail gefunden:
Für dieses Bild musste ich übrigens extra die Schriftgröße des Terminals kleiner stellen, damit sich die letzte Zeile ausgeht:
Tuesday, May 3. 2005
Heute stand ich vor dem interessanten Problem, eine Datei zu recovern, die Kollegen von einem alten Rechner von mir gebackuped hatten. Und zwar war dieses Backup in Form einer .tar.bz2-Datei abgelegt. Grundsätzlich keine blöde Idee, denkt man sich, weil man alle Dateien schön komprimiert zusammengepackt hat. Nicht so in meinem Fall: es macht absolut keinen Spaß, ein tar tjf <archiv> laufen zu lassen, wobei die gesamte Datei dekomprimiert wird, und ein Listing des gesamten Archivs erstellt wird, und dann in einem zweiten Durchgang die betroffene Datei zu extrahieren, wobei die gesamte Datei noch einmal dekomprimiert wird. Das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein. Wohlgemerkt: das .tar.bz2-File hat eine Größe von etwa 10 GB.
Wenn man schon komprimierte Archive will, dann sollte man das doch lieber folgendermaßen gestalten: man packt alle Dateien zusammen, quasi die Umkehrung eines .tar.bz2: zuerst die Dateien komprimieren, und dann zu einem Archiv zusammenfassen. Und zur weiteren Beschleunigung stellt man ganz vorne an die Datei einen Header mit den wichtigsten Infos zu den enthaltenen Dateien (möglicherweise inklusive Dateinamen). Und um das ganze "verlängerbar" zu machen, packt man in diesen Header auch noch einen Offset zum nächsten Header dieser Art hinein.
Eine Alternative zu dieser verketteten Liste an Headern wäre auch noch folgendes: wenn lt. Header das Ende der Datei erreicht sein müsste, aber noch nicht EOF gefunden wurde, dann findet sich dort der nächste Header (natürlich muss der Header die Länge der dazugepackten Daten wissen, was das Format als Ausgabeformat nicht streambar macht). Durch die nicht mögliche "Streambarkeit" verliert die Konstruktion ihren "unixigen" Charakter, der allerdings durch eines wieder wettgemacht wird: wenn man den Weg der in diesem Absatz beschriebenen Alternative wählt, so genügt ein cat <archiv1> <archiv2> > <archiv3>, um mehrere derartige Archive zu einem zusammenzufügen.
Als Kompressionsalgorithmus innerhalb des Archivs würden sich mehrere Optionen anbieten, wie etwa die weit verbreiteten gzip oder bzip2 oder aber eine Integration der zlib. Eine weitere Alternative wäre einer der Kompressionsalgorithmen von oberhumer.com.
Wer meine Ausführung für wirr hält, dem kann ich teilweise recht geben, und wie meistens wird dies wahrscheinlich auch nur ein Hirngespinst bleiben, wer sowas jedoch implementieren will, den kann ich dabei nur (moralisch) unterstützen. Eventuell künftig existierende Implementierungen werden auf jeden Fall hier announced werden.
Monday, May 2. 2005
Im Zuge einer leidigen Diskussion zu Intelligent Design (die pseudowissenschaftliche Aufmachung von Kreationismus) auf Slashdot hab ich wieder mal eine besonders grausame Stelle im Alten Testament erinnert, und bin nach etwas recherchieren auf Ezekiel 23:1 gestoßen. Im Grunde genommen geht's darum, dass zwei Schwestern strippen und sich prostituieren, und dafür grausam bestraft werden, die eine wird umgebracht, der anderen werden Nase und Ohren abgeschnitten, sie muss sich die Brüste ausreißen, dann wird sie vergewaltigt und verstümmelt (geht's noch mehr?), und schließlich gesteinigt.
Das sind wirklich die Inhalte, die das Alte Testament auch zu einem durchaus interessanten Buch für Atheisten, insbesondere für die Splatter-Fans unter diesen, machen. Wann wird's davon eine Verfilmung davon geben? Mel Gibson, machst du die vielleicht? Ich wäre auf jeden Fall bei der Premiere dabei.
Sunday, May 1. 2005
Danke, felipe de la muerte, für's Vorbeibringen des gesamten Hair-Soundtrack! Der ist wirklich nett.
Ich bin gerade dabei, den ganzen Kram, der sich über die Jahre angesammelt hat, auszusortieren, und wenn nicht mehr gebraucht, wegzuschmeissen (jede Menge). Dabei bin ich auf etwas gestoßen, das ich in meiner neuen Wohnung nicht aufhängen kann (aus Platzmangel und ästhetischen Gründen), jedoch blutet mein Herz beim Gedanken daran, es im Keller verstauben zu lassen oder gar wegzuwerfen: ein Kalender "sie verteidigen Österreich" (wie patriotisch-pathetisch) mit 13 (12 Monate + Deckblatt) wunderbaren Motiven von Flugzeugen und Hubschraubern der österreichischen Luftwaffe. Also, wer daran interessiert ist, schreibt mir einfach ein Email, und kann sich den Kalender bei mir abholen. Verlangen tu ich dafür nix.
Friday, April 29. 2005
Manche Songs machen wirklich süchtig:
Thursday, April 28. 2005
Ich hab mir grad vorhin einen allofmp3.com-Testaccount geholt, um ein paar Songs, die ich schon laengstens haben wollte, aber zu faul zum Anwerfen von P2P-Software bin, runterzuladen. Das hab ich "natürlich" mit einem meiner gmail-Accounts gemacht, und mit einem Testaccount hat man 10 MB Downloadvolumen frei. Da kam mir plötzlich die Idee: man könnte sich doch über die Invite-Funktion von gmail massig eigene gmail-Accounts anlegen (man kann sich nämlich selbst Invitations schicken), mit denen man sich wiederum allofmp3.com-Testaccounts anlegt, mit denen man dann Musik saugt. Naja, ist zwar zeitaufwändig, aber wäre rein theoretisch relativ gut automatisierbar, bis auf die Überwindung eines CAPTCHA bei allofmp3.com.
Naja, war nur so eine Idee, in der Praxis bin ich sowieso zu faul, um sowas zu implementieren, und es würde der Vernunft widersprechen, da es wohl einfacher und stressfreier wäre (aber halt mit null Hackvalue), mir eine Kreditkarte und einen Paypal-Account zu holen.
Aber naja, um Kaminer zu zitieren: "Nicht nur in Amerika und Europa, auch unter den Russen bildet sich derzeit eine neue Harry-Potter-Generation: Menschen, die fest an das Wunder des Fortschritts glauben. Sie sind bereit, jede Anstrengung, die von ihnen verlangt wird, durch einen Zaubertrick zu ersetzen, auch dann, wenn ihnen der Zaubertrick letztendlich noch mehr Anstrengungen abverlangt. Um zum Beispiel festzustellen, ob es draussen regnet, gucken sie lieber ins Internet als aus dem Fenster."
Und um meine sprachliche Unsicherheit beim Transkribieren des Zitats (das ist nämlich von einem Audiobook) zu dokumentieren: gucken oder kucken?
P.S.: ach ja, fast vergessen: der Song "Hair" aus dem gleichnamigen Musical rockt (die heutige Gemüse-Meskalin-Saft-Simpsons-Folgen um 19:00 auf ORF1 hat mich wohl inspiriert), ebenso die spanische Version von "Hotel California" aus der "Jesus"-Bowling-Szene aus "The Big Lebowski", und die Wilhelm-Tell-Overtüre-Electronic-Version von Wendy Carlos, bekannt aus der Dreier-Sex-Szene aus "Clockwork Orange" (oder aus "Good-Bye Lenin", aber das ist weniger ein Aufreger, weil da zu der Musik ein Zimmer eingeräumt wird).
Gestern war der große Tag der Zelebrationen: 60 Jahre Unabhängigkeit der 2. Republik, für den Bürger, dem die Übertragung der Feierlichkeiten zu langweilig war, wurde das aufgefettet mit dem 2. Teil der exzellenten Hugo-Portisch-Dokumentation "Die 2. Republik", und schließlich noch ein Interview mit dem ehem. Sekretär und Übersetzer des sowjetischen Außenministers Molotow in der "Zeit im Bild 2". Und genau auf dieses Interview möchte ich etwas näher eingehen.
Eben dieser Sekretär (Name leider vergessen) wurde zu den Verhandlungen zum Staatsvertrag befragt, da ja die UdSSR noch 1954 darauf bestanden hatte, dass dieser Staatsvertrag nur zustande kommen würde, wenn die Sowjets Truppen in Österreich lassen könnten (die waren ja ziemlich heiß auf so Sachen wie Erdöl und Donaudampfschifffahrtsgesellschaft), während das 1955 plötzlich keine Bedingung mehr war, und so letztlich auch der Staatsvertrag zustande kam. Die Antwort erstaunte mich besonders, da nebenbei und auch unmittelbar eher schwierig raushörbar war, dass es mit dem NATO-Beitritt der Bundesrepublik Deutschland 1954/1955 schwierig bis unmöglich werden würde, in naher Zeit eine Wiedervereinigung Deutschlands zu erreichen, und deswegen wollte man auf jeden Fall die Einheit Österreichs sicherstellen.
Ja, richtig gelesen: dieser Sekretär schob das Scheitern einer frühen Wiedervereinigung auf den Westen, und zumindest in dem Punkt der Eskalation mittels Bündnisbildungen war wirklich der Westen der Erste, die unter Sowjet-Einfluss stehenden Staaten reagierten im Mai 1955 mit der Bildung des Warschauer Pakts, was natürlich das Verhalten des Ostens in einem kaum besseren Licht darstellt. Aber trotzdem ist es bemerkenswert, dass hier ein anderes, differenzierteres Bild gezeichnet wird, da ich Zeit meines Lebens die Haltung "der kommunistische Osten ist bzw. war der böse Aggressor" eingebläut bekam. Man könnte annehmen, dieser interviewte Sekretär wäre ein Revisionist, dazu wirkten seine übrigen Ausführung zuwenig (nämlich: garnicht) ideologisch geprägt, und schließlich stellte sich sogar heraus, dass er sich gerade in Österreich als Teilnehmer eines Geschichts-Symposiums in Bad Schallaburg befand, was natürlich meiner Meinung nach (und ich nehme mal an, der ORF recherchiert die Hintergründe der Leute, die sie zum Interview einladen) auch eine gewisse Akkreditierung darstellt.
Ein weiteres Kuriosum, das mir gestern auffiel, aber das nur am Rande: die US-Amerikaner hatten ihren Flugplatz bei Wien in Langenlebarn eingerichtet, dies wurde in der Dokumentation mehrmals erwähnt. Allerdings wurde die Ortsangabe immer nur auf "in der Nähe von Tulln" beschränkt, was umso amüsanter ist, als dass der Ort Langenlebarn einem Gutteil der Österreicher aus genau dem Grund bekannt ist, dass das österreichische Bundesheer dort auch jetzt noch einen wichtigen Fliegerstützpunkt betreibt, und praktisch jeder GWD-Pflichtige mit dem Schicksal hadert, ja nicht nach Langenlebarn zu kommen, weil das ja wirklich ein totales Kaff sein soll, mit faktisch null Infrastruktur. Aber das nur am Rande.
Sunday, March 27. 2005
So, ausnahmsweise mal ein Blogeintrag auf deutsch, nachdem das Thema sowieso nur fuer deutschsprachige Leute interessant ist, auserdem funktioniert ranten auf deutsch fuer mich immer noch besser als auf englisch.
Also, gestern Tocotronic-Konzert im Posthof. Der grosse Saal, falls den wer kennt, war gerammelt voll, sogar die Sitzplaetze oben waren voll besetzt. Die Vorband, "Le Grande Illusion" ("le grande" französisch ausgesprochen, "illusion" englisch %-) ), war nicht uninteressant, wenn auch "Band" in "Bandbegleitung" als Neutrum-Wort zu betrachten ist. hrhr Gespielt haben die grad mal 30 Minuten, war aber trotzdem ganz nett.
So, nun jetzt zu Tocotronic: angefangen hat das ganze ja mit einem langsamen Song vom neuesten Album. Und dann noch so ein langsamer Song. Und noch einer... Hoert das denn nie auf? Das schlimmste: im Publikum war die Hoelle los, zu den langsamen Sachen!! Kinderchen, Tocotronic ist kein Punkrock! Ueberhaupt: beim letzten Konzert von Tocotronic, das ich gesehen hab, waren wesentlich mehr erwachsene (zumindest erwachsen wirkende) Leute, und obwohl auch einiges los war, war's wesentlich weniger anstrengend. Was mich aber wirklich gestoert hat, waren diese grosse Menge an offensichtlich hirnlosen Mitgroehl-und-Pogo-Typen. Verdammte Kiddies. Tocotronic ist keine Musik zum mitgroehlen. Ohne wohltemperierte Stimme sollte man besser nicht zu den guten Tocotronic-Klassikern wie "Jackpot" (naja, für einen echten Klassiker ist es noch zu jung, aber trotzdem grenzgenial) oder "Freiburg" mitgroehlen und die anderen Leute anrempeln.
Was uebrigens auch ein Novum war, war eine richtige Absperrung zwischen Publikum und Buehne, und eine richtig harte Security. Die haben zwar Wasser in Bechern ans Publikum verteilt, als dann es aber mal einer geschafft hat (eh einer von dem primitiven Typen), auf die Buehne zu klettern (uebrigens zu "Ich muss reden, auch wenn ich schweigen muss"), hat er uebrigens von einem total wuetenden Dirk von Lowtzow ein paar verpasst gekriegt ("die Ruhe in Person" Dirk ist richtig ausgerastet, unglaublich, aber Recht so), und dann von einem Security-Typen rausgeschleppt worden, unter Applaus vom Publikum uebrigens.
So, wieder zurueck zur Musik: wie schon erwaehnt, bestand die erste Haelfte des Konzerts aus langsamen Sachen aus den letzten zwei Alben, erst dann kamen aeltere Songs, aber auch kaum schnellere Sachen. Die besseren Lieder wurden allerdings erst in der Zugabe gespielt, meiner Meinung nach uebrigens die einzigen Lieder, die Pogo et al rechtfertigen. Schliesslich endete das Konzert in einem Meer von Verzerrer-Noise, auch ganz nett anzuhoeren, wenn auch offenbar zu obskur fuer die meisten der Leute um mich herum, zumindest schienen das deren eher entgeisterte Gesichter auszudruecken.
Fuer's naechste Mal Tocotronic (Oktober 2007? fruehestens) wuensche ich mir auf jeden Fall weniger Kiddies (kaum erfuellbar), weniger hirnlose Deppen (dito), und ein besseres Album. Aber wahrscheinlich macht Alter langweilig, und die bereits genannten Zielgruppen (sind "hirnlose Deppen" und "Kiddies" wirklich die anvisierten target groups?) checken das nicht, weil sie die Toco-Sachen von Mitte der 90er hoeren, die in ihrem CD-Regal neben NOFX und WIZO eingeordnet sind, weil die Freunde, von denen sie das empfohlen bekommen haben, das als "Punk" klassifiziert haben.
Ach, ich koennte mich stundenlang darueber auslassen, aber nur soviel: Tocotronic-Songs sind in Liedform gegossene proto-autobiografische Texte und obskure Lyrik. Nur das kann man als Band schlecht transportieren, entweder weil es zu einem Einbruch an CD-Verkaeufen und Konzertbesuchen fuehren wuerde, oder weil es bei den meisten sowie nicht ankaeme.
Was ich eigentlich sagen wollte: das Konzert war ganz OK, koennte aber noch einen Hauch besser gewesen sein. Fuer die Perfektion waren zuviele neue Songs in der Setlist.
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