Das erste Mal gut geschlafen in Haifa, allerdings mit Ohrstoepseln. Bin am Bahnhof auf dem Weg nach Akko von einem Mann angesprochen worden, der an meinem Dialekt erkannt hat, dass ich Deutsch spreche. Hab mit ihm ein paar Worte gewechselt, er hat mir erzaehlt, sein Vater ist 1948 von Wien nach Israel emigriert. Er hat mir noch viel Spass in Israel gewunschen, und ich bin zu meinem Zug nach Akko gegangen. Dort hab ich zufaellig zwei junge Franzoesinnen, die perfekt Deutsch (ja, tatsaechlich) gesprochen haben, getroffen. Nachdem die aber in Akko auf der Suche nach einem Zimmer waren, und ich nur begrenzt Zeit hatte, haben sich unsere Wege schnell wieder getrennt.
Die Altstadt von Akko ist uebrigens grossartig. Im Grunde genommen ein einziges Netzwerk aus schmalen, verwinkelten Gassen. Die arabische Bevoelkerung dominiert hier eindeutig (teilweise sind Geschaefte und Strassen ausschliesslich in Arabisch angeschrieben), die Strassenhaendler am tuerkischen Basar sind unaufdringlich, und der angeschlossene Markt wirkt authentisch. In der unterirdischen Kreuzritterstadt finden derzeit leider Bauarbeiten statt, trotzdem ist es mir gelungen, ein paar wirklich imposante Bilder zu schiessen. Und sobald ich zurueck bin, wird's ein paar ganz nette Panoramen geben. Nachdem ich alles, was ich sehen wollte, gesehen habe, hab ich mich schliesslich noch in eines der Lokale am Strassenrand der (vermutlichen) Hauptstrasse von Akko gesetzt, und ein koestliches
Schawarma auf
Hummus gegessen, dazu einen wunderbaren Gurken-Tomaten-Soldat, gewuerzt mit reichlich Koriander (wenn ich mich recht entsinne).
Um ca. 15:15 hab ich mich dann zum Bahnhof zurueckbegeben, wo mir mitgeteilt wurde, dass der letzte Zug nach Haifa schon um 14:30 abgefahren ist. FAIL. Die Schabbat-Ruhe macht echt alles schwieriger. Bin dann zum Egged-Busbahnhof, wo ich zufaellig auf ein finnisches Paar getroffen bin, die ebenfalls nach Haifa und noch dazu in die selbe Jugendherberge wie ich wollten. Nach einem interessanten Gespraech, das sich mit einem Grundwehrdiener (interessanterweise mit einem Offiziersdienstgrad, den er als "Academic Officer" umschrieben hat, den jeder Wehrpflichtige, der vorher studiert hat, nach 6 Monaten Training erhaelt; lt. Wikipedia ist es ein Leutnantsrang) ergeben hat, haben wir den Bus nach Haifa genommen. Leider ging der in einen Aussenbezirk, und ein Bus ins Stadtzentrum ging um die Uhrzeit nicht mehr (hatte ich schon erwaehnt, dass die Schabbat-Ruhe in der Hinsicht echt stoerend ist?), also haben wir ein Taxi in die Jaffa Road genommen.
Morgen wird nicht viel los sein, ich werde wahrscheinlich hauptsaechlich herumhaengen, und ein wenig in der Stadt fotografieren. Und am Sonntag geht es schliesslich nach Jerusalem. Toll wird das.