Sunday, March 26. 2006
Lange Fortgehen ist nicht gut. Zwar lacht man, wenn man im Lokal sitzt, und auf der eigenen Uhr der Alarm, zu dem man unter der Woche sonst aufsteht, losgeht, andererseits ist der darauffolgende Tag völlig im Arsch. Wie eben auch heute. Nicht nur, dass ich um 14:00 Uhr aufgestanden bin (und damit Star Trek: Enterprise im Fernsehen versäumt habe), sondern ich bin den restlichen Tag müde, hab am späten Nachmittag weitere 2 Stunden geschlafen, bin nicht wirklich motiviert, mir meine frisch gewaschenen weißen Sachen, die ich für die Stellungskommission morgen wieder brauche, von meiner Mutter zu holen, und werde noch dazu am Abend kaum einschlafen können, was das Aufstehen morgen umso anstrengender machen wird.
Friday, March 24. 2006
Heute war ich gemeinsam mit einem Kameraden beim Verkehrsunfallkommando, das gestrige Geschehnis zu Protokoll zu geben. Hier Auszüge aus der Niederschrift (aus der Sicht des Kameraden):
Am 23. 3. 2006, gegen 16.00 Uhr, befand ich mich in meiner Position als Grundwehrdiener im Haus der Stellungskommission, nächst Garnisonsstraße Nr. 36.
Zur angeführten Zeit wurden mein Kollege KRENNMAIR Andreas, [...], vom Charge vom Tag auf den Personalparkplatz der Stellungskommission gerufen, da dort angeblich ein junger Mann seine Freundin schlägt. KRENNMAIR, zwei Chargen und ich begaben uns auf den besagten Parkplatz, wo wir auf einen jungen Mann trafen, der mit einer jungen, blonden Frau laut streitete [sic] und sie dabei mit beiden Händen an ihren Oberarmen schüttelte bzw. wegschob. Der junge Mann hatte aus seinem hellblauen BMW, welcher widerrechtlich auf unserem Parkplatz abgestellt war, diverse Sachen (Kleidung usw.), welche offensichtlich der Frau gehörten, heraus geschmissen.
Um den Vorfall unserem Offizier vom Tag zu melden, verließ ich den Parkplatz und ging zum Hintereingang. Gemeinsam mit dem OvT kam ich wieder zurück. Der OvT regelte die Angelegenheit mit dem Pärchen, [und] entließ KRENNMAIR und mich im Anschluss.
Ich holte den Wagen, welchen ich am Parkplatz hinter der Stellungskommission abgestellt hatte und fuhr damit auf den Personalparkplatz. KRENNMAIR, der ebenfalls Dienstschluss hatte, setzte sich zu mir ins Fahrzeug, denn ich wollte ihn nach Hause fahren.
Das Pärchen hatte den Parkplatz bereits verlassen, jedoch blieben einige ihrer Sachen auf dem Parkplatz zurück.
Daraufhin wollte KRENNMAIR und ich nach Hause fahren. Dabei lenkte ich meinen Pkw, Nissan Micra [...], auf der Garnisonsstraße in Richtung ampelgeregelte kreuzung mit der Prinz-Eugen-Straße, wo ich mich auf dem rechten Fahrstreifen einreihte und aufgrund des Rot-Lichtes der Ampel als drittes Fahrzeug zum Stillstand kam.
Während dem Stillstand bemerkte ich im Rückspiegel den o.a. hellblauen BMW hinter mir nachkommen. Dabei kam dieser rechts ab und streifte zwei am rechten Fahrbahnrand abgestellte Pkw. Ohne seine Fahr aufgrund des Vorfalls zu verringern oder stehen zu bleiben, fuhr er mit gleichbleibender Geschwindigkeit weiter und näherte sich meinem Fzg-Heck. Unmittelbar darauf stieß der BMW gegen mein Fzg-Heck. Somit war der BMW zum Stehen gekommen.
In der Zwischenzeit hatte die Ampel auf Grün-Licht umgeschaltet und die vor mir befindlichen Fahrzeuge fuhren sogleich los. Ich wollte mit dem Mann keinen Kontakt haben und fuhr sogleich weiter, um den Vorfall bei der Polizei zu melden. Beim Anfahren schaute ich in den Rückspiegel und beobachtete dabei wie der BMW-Fahrer nach rechts ausscherte und auf den angrenzenden Gehsteig fuhr. Dort fuhr er gegen zwei abgestellte Mofa's [sic] und eine Streugutkiste, wo der BMW dann entgültig [sic] zum Stillstand kam.
Mein Beifahrer und ich blieben bei dem Unfall unverletzt. Jedoch entstand an meinem Fzg-Heck ein leichter Sachschaden.
Den Vorfall meldete ich am Wachzimmer Nietzschestraße. Zur Unfallaufnahme begaben wir uns wieder an die Unfallsstelle zurück.
Am Ende der Niederschrift war dann noch ein Absatz, dass ich mich den Angaben inhaltlich voll anschließe, was ich natürlich tue.
"Wie groß ist die Chance?" "99,9 periodisch Prozent" "Aber nicht 100 Prozent!" Bravo, liebe Drehbuchautoren, so verkackt wie ihr mit grundlegenden mathematischen Dingen hat es bis jetzt kaum einer!
Thursday, March 23. 2006
Heute hatte ich als Beifahrer eines PKW einen Auffahrunfall. Keine Angst, mir ist nichts passiert. Das ganze ist ja eine ziemlich kuriose Geschichte. Anfangen hat es damit, dass auf dem Parkplatz der Stellungskommission ein Mann und seine (vermutlich) Ex-Freundin einen heftigen Trennungsstreit hatten, wobei der Mann sogar versucht hat, die Frau mit seinem BMW zu überfahren, bei beiden Versuchen jedoch knapp davor stehengeblieben ist. Ein Kamerad rief darauf den OvT, der den Mann wegschickte (der Parkplatz gehoert ja schon zur Kaserne). Nachdem sich das aufgelöst hat, bin ich dann mit einem Kameraden zu dessen Auto gegangen, und aus der Kaserne rausgefahren.
Bei der nächsten Ampel sind wir stehengeblieben, und haben gewartet, bis sie auf grün schaltet. Auf einmal - peng! - knallt uns von hinten voll einer rein. Ich drehe mich um, und sehe: es ist der Typ vorhin vom Parkplatz, mit seinem BMW! Er verzieht komisch das Gesicht. Plötzlich kriegt es mein Kamerad mit der Panik zu tun, und rast mit dem Auto davon. Ich drehe mich noch einmal um, und sehe, wie jede Menge schwarze Plastiksplitter auf die Fahrbahn fallen, und der BMW in eine Streusplittbox reinfährt. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die nächste Polizeistation, wo mein Fahrer, unter Schock stehend, die Situation schildert. Die Beamten dort rufen einen Streifenwagen, und schicken uns zurück zum Unfallort. Man muss dazu sagen, dass mein Kamerad einen bewussten "Anschlag" auf sich vermutet hat, und sich deswegen (noch dazu in Kombination mit dem Schock) extrem gefürchtet hat vor dem Fahrer des anderen Wagens.
Wie wir also hin sind, waren da schon zwei Polizisten, die den Unfallfahrer befragt haben, sowie die Unfallstelle per Digicam dokumentiert haben. Insgesamt beschädigt wurden: zwei auf der Seite parkende Autos, mit deutlichen Schleifspuren im Lack, zwei auf der Seite stehende Mofas mit Totalschaden, sowie die eingangs erwähnte Streusplittbox, und natürlich das Autos meines Kameraden, welches allerdings nur minimalste Schäden davongetragen hat. Nach ein paar wenigen Minuten traf dann auch schon das Unfallkommando ein, die alles vermessen und dokumentiert haben. Die zwei Polizisten, die zuerst dort waren, haben den Unfallverursacher mitgenommen, zum Alkotest, der allerdings, wie wir später erfahren haben, 0,0 Promille ergeben hat.
Das Unfallkommando hat dann schließlich noch die Aussage meines Fahrers sowie meine Daten aufgenommen. Wir sind dann mal zurück in die Stellungskommission gegangen, und nach einer Beruhigungszeit wirklich heimgefahren. Voraussichtlich morgen geht's übrigens zur Einvernahme zur Polizei, natürlich in Uniform. Da darf ich dann noch einmal den ganzen Ablauf schildern.
Monday, March 20. 2006
Tja, kaum hab ich mir das neue Buch von Wladimir und Olga Kaminer (immerhin schon sein zehntes Buch, und ich habe sie alle!!1!) zugelegt, schon hab ich es auch schon ausgelesen, und sogar ein paar Rezepte gefunden, die ich nachkochen möchte. Zum Beispiel das "geschmorte Herz" aus der lettischen Küche, wobei ein zerschnittenes Rinderherz mit Speck gespickt, gebraten, und dann mit allerlei Zutaten geschmort wird, nicht nur, weil es ziemlich lecker klingt, sondern weil das auch mal eine Gelegenheit ist, ein echtes Herz auseinanderzunehmen (die Anatomie und Physiologie des Herzenes an Plastikmodellen ist nicht so wirklich spannend). Auf jeden sehr unterhaltsam, und äußerst empfehlenswert, so wie eigentlich alle Kaminer-Bücher bisher.
Und weil wir grad beim Thema sind: die Russendisko hat jetzt auch ein Blog, das einen in Sachen Terminen immer up-to-date hält.
Und noch eine weitere Kuriosität: wenn man nach "wladimir kaminer" (egal ob mit oder ohne Quotes) im Google Image Search sucht, was ist dann der erste Hit? Das Bild von Kaminer und mir, das ich vor über einem Jahr in meinem Blog veröffentlicht habe. Das ist hart.
Thursday, March 16. 2006
Gerade gefunden und für herrlich empfunden:
Das erinnert mich auch an die Werbung von Bayer für ihr Schmerzmittel-Portfolio anno 1902. Tja, das waren noch andere Zeiten.
Wednesday, March 8. 2006
Dass Sat.1 ja allerhand Blödsinn produziert, habe ich ja vor einiger Zeit schon hier gezeigt. Aber jetzt berichtet die taz vom nächsten Streich:
Und zwar will der Sender die Biographie von Alice Schwarzer verfilmen, und "massenpublikumstauglich". Und wie sieht das aus? Indem man ein fiktives Ende einbaut, und zwar dass Alice Schwarzer zur Bundespräsidentin gewählt wird. Wieder die Frage:
WELCHEM DREHBUCHAUTOR FÄLLT SO EIN VERDAMMTER MIST EIN??
Nicht nur, dass der Sinn einer Biographie, und zwar bereits Erlebtes darzustellen, völlig ad absurdum geführt wird, es wird die Person Alice Schwarzer durch die Wahl in ein scheinbar bedeutendes Amt als besonders wichtig dargestellt. Ich schlage vor: wieso nicht gleich eine Krönung zur Kaiserin? Das hätte wirklich Pep, und wäre nicht wirklich absurder.
Achja: zum Thema Alice Schwarz sei auf die unautorisierte Biographie, geschrieben von Bascha Mika, verwiesen, in die dieser Artikel einen kleinen Einblick gibt.
Tuesday, March 7. 2006
So, seit 18:00 hab ich meinen ersten ChvT-Dienst (Charge vom Tag, eine Art militärischer Portier) in der SteKo Linz. Der Unterschied zu dem bisherigen einen ChvT, den ich im SanAusbZg zu schieben hatte, ist, dass ich Internet sowie Fernsehen zur Verfügung habe, und (nonanet) darf ich mein Notebook verwenden. Und da kommen dann so Sachen raus wie ein Programm, das mir ausrechnet, wie meine aktuelle Lage (für alle Outsider: die Anzahl der Tage bis zum Abrüsten) berechnet.
Im übrigen wollte ich schon längstens Adjustierungs-pr0n Fotos von mir mit diversen Ausrüstungsgegenständen und Uniformteilen veröffentlichen, leider hab ich bis jetzt immer meine Digicam vergessen. Naja, in den nächsten paar Tagen. Versprochen.
Wednesday, March 1. 2006
Gestern hatte ich meine kommissionelle Prüfung zum Ordinationsgehilfen, die ich natürlich geschafft habe. Wir wurden dann sofort in die Stellungskommission Linz versetzt. Heute war also der erste Tag in der Stellungskommission: um 7:00 Standeskontrolle, um 11:00 Mittagessen, Pause bis 12:00, und dann Dienstschluss um 15:00 - 15:15. Praktisch war es allerdings so, dass wir um ca. 13:15 schon fertig waren.
Leider gibt's noch keinen Überzeitschein, aber immerhin gibt's hier in der Stellungskommission WLAN, d.h. ich komm auch unter der Woche ans Netz, was das ganze wesentlich angenehmer macht. Insgesamt also ein wirklich angenehmer Dienst.
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