Vor ein paar Tagen hab ich
über das Buch "Apokryphe Apostelakten" geschrieben. Tja, wirklich weit bin ich noch nicht in dem Buch, aber schon am Anfang sind mir ein paar eher als brutale, aber trotzdem in gewisser Art und Weise unterhaltende Dinge untergekommen, eine Stelle möchte ich hier zitieren.
Das hier ist aus den "Johannesakten", der genannte "Johannes" oder "Apostel" ist Johannes der Täufer (Auslassungszeichen markieren nur
langweilige Querverweise auf andere Bibelstellen, die oftmals nicht wirklich relevant sind, um Spaß am Text zu haben):
Eine im Traum ergangene Weisung bringt den Apostel am nächsten Tag zum Ort eines Verbrechens außerhalb der Stadt. Ein Landmann pflegte ein ehebrecherisches Verhältnis zur Frau eines Arbeitskollegen. Als sein greiser Vater im deswegen Vorhaltungen macht, versetzt er ihm einen so heftigen Fußtritt, dass dieser daran stirbt (im Text heißt es [...] nur: "er macht ihn stumm", [...]). Der junge Mann erkennt, dass er sein Leben verwirkt hat, und stürzt mit einer Sichel bewaffnet davon. Dem Apostel, der ihn aufhält und zur Rede stellt, gesteht er seine Absichten: er wollte die Frau töten, dann deren Mann und zuletzt sich selbst, "denn ich ertrage es nicht, vom Mann der Frau gesehen zu werden, wie ich die Todesstrafe erdulde" ([...]). Er verspricht aber, von diesem Vorhaben abzulassen, wenn Johannes den Vater wieder lebendig macht.
Johannes ruft diesmal in eigener Person den Vater ins Leben zurück, der darüber zunächst nicht einmal glücklich ist. Der junge Mann kastriert sich mit der Sichel selbst, eilt zum Haus der Frau und wirft ihr seine Genitalien als Grund allen Übels hin. Auch diese drastische Aktion findet keineswegs den Beifall des Apostels. Sie ist für ihn vielmehr, wie vorher schon der Totschlag, vom Teufel inspiriert.
Tja, nicht nur im Alten Testament kommt Sex, Totschlag und Gewalt vor, auch in den Apokryphen kommt sowas vor. Kann das bitte mal wer verfilmen?